Inhalte, die Ihre Kunden lieben und teilen werden

Content Marketing ist in aller Munde. Großartig sollen sie sein, die Inhalte, die Sie verbreiten. Und außerdem sollen sie sich viral verbreiten. Doch wo fängt man da am besten an?

Jonah Berger hat sich in den letzten Jahren intensiv damit beschäftigt, warum manche Themen richtig einschlagen und andere kaum beachtet werden. Seine Erkenntnisse finden Sie im Buch „Contagious“.

Hier die Kurzfassung: Menschen mögen Inhalte, die ihnen etwas beibringen, sie inspirieren oder sie zum Lachen oder Weinen bringen. Inhalte, die einen Mehrwert bieten, werden geteilt und über sie wird gesprochen. Berger definiert 6 Prinzipien für gern geteilte Inhalte – die sogenannten STEPPS.

Social Currency – Triggers – Emotion – Public – Practicle Value – Stories

Social Currency

Social Currency lässt sich mit sozialem Mehrwert übersetzen und heißt nichts anderes, als dass jeder von uns als intelligent gelten möchte. Jeder ist gerne ein Insider, der News vor allen anderen kennt. Dieses Wissen gibt uns einen Mehrwert, der uns in unserem Umfeld gut dastehen lässt, vor allem, wenn wir das Wissen teilen.

Was können wir also tun, damit sich unsere Kunden wie Insider fühlen? Damit wir Ihnen einen Wissensvorsprung geben? Nun, es muss Wissen sein, dass überraschend, neu oder interessant ist. Das ist bei einigen Produkten natürlich einfacher als bei anderen.

Wer zum Beispiel spricht begeistert über Toilettenpapier, Socken, Buchhaltung, Geschirrspüler, oder Mixer? Niemand oder?

Nicht ganz! Ich möchte Ihnen das Unternehmen Blendtec vorstellen, das auf YouTube über 280 Millionen Views mit Videos über Mixer erreicht hat. Ja Mixer.

Wenn Sie Mixer vertreiben, könnten Sie betonen, wie stark Ihr Gerät ist. Oder Sie können es zeigen. Zum Beispiel indem Sie ein iPhone kleinhäckseln. Nehmen Sie sich kurz Zeit und sehen Sie sich das folgende Video an. Es wurde nicht nur millionenfach angeklickt, der Umsatz von Blendtec stieg um über 700 %. Nicht schlecht für wohl eines der fadesten Produkte im Haushalt.

Wenn Sie Ihren Kunden Social Currency geben, dann teilen Sie mit ihnen also etwas Bemerkenswertes, das Ihre Kunden zu Insidern macht. Und solche Inhalte lieben Kunden und werden sie weiterverbreiten.

Triggers

Dinge, die präsent sind, erinnern. Und daher sprechen Menschen eher darüber und erhöhen damit die Reichweite.

In einer groß angelegten Studie in einem Supermarkt testen Forscher den Einfluss von Musik auf das Kaufverhalten der Kunden. An manchen Tagen wurde französische Musik gespielt. Und siehe da, der Verkauf von französischem Wein stieg. An anderen Tagen spielten die Forscher deutsche Musik. Was passierte? Der Verkauf von deutschem Bier und Wein stieg. Durch die Präsenz der jeweiligen Musik erinnerten sich die Kunden daran, dass sie französischen Wein oder deutsches Bier mögen und schlugen zu.

Das ist auch der Grund, warum die Biermarke Corona in der Kommunikation stets Sonnenschein und Sandstrand zeigt. Wenn Sie am Strand liegen und Lust auf ein Bier bekommen, stehen die Chancen gut, dass Sie zu Corona greifen. Ganz einfach weil das eine der ersten Marke ist, die Ihnen in diesem Umfeld einfallen.

Emotion

“When we care, we share.”

Bringen Sie Emotionen ins Spiel. Streichen Sie den Nutzen Ihres Produktes oder Ihrer Leistung heraus, anstatt Funktionen zu erklären. Und bringen Sie Ihre Kunden zum Lachen oder Weinen.

Ein Unternehmen, das das mit einem geradezu nüchternen Produkt schafft, ist Google. Sehen Sie sich den folgenden emotionalen Werbeclip für Google Mail an. Im Clip genannt “Dear Sophie” schickt ein Vater seiner neugeborenen Tochter E-Mails in Tagebuchform, bindet Videos ein, hängt Fotos an. Die Funktionen von Gmail werden durch die Geschichte mit Emotionen belebt und der Clip wurde gerne und viel geteilt.

Für nahezu alle Produkte können Emotionen ins Spiel gebracht und Kunden begeistert werden. Manchmal muss man nur ein bisschen ums Eck denken.

Public

Der nächste Anknüpfungspunkt für gute Inhalte ist die Öffentlichkeit des Produktes/der Idee. Rücken Sie Ihre Leistung ins Rampenlicht. Warum? Nun, Menschen suchen stets nach Orientierung, um zu wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Bei einem vollen Restaurant nimmt man an, dass es besonders gut sein muss und gesellt sich dazu. Möchte man zu einer Gruppe gehören, die eine bestimmte Marke verwendet, wird man sie auch nutzen. Und so weiter.

Was jedoch, wenn Sie ein Produkt oder eine Leistung verkaufen, die nicht so einfach wahrnehmbar ist? Dann ist Kreativität gefragt.

Mercedes z.B. hat mit einem Werbespot auf die besonders stabile Kurvenlage aufmerksam gemacht. Was so kreativ daran ist? In dem Spot ist kein Auto zu sehen. Stattdessen sehen Sie Hühner, die ihren Kopf immer stabil halten, egal wie sie sich drehen. Sehen Sie sich den Clip Magic Body Control an und Sie werden sofort merken, warum der Spot ein Riesenerfolg war.

Der Clip war übrigens so erfolgreich, dass Autohersteller Jaguar einen Antwortclip auf die Mercedeswerbung gedreht hat. Auch hier ist kein Auto zu sehen. Der Spot nimmt für die Hühner jedoch ein deutlich anderes Ende. Auch dieser Clip ist definitiv einen Blick wert und transportiert geschickt die blitzschnelle Reaktionszeit eines Jaguars.

Werden Sie also kreativ und bringen Sie in Ihren Inhalten auch versteckte Attribute geschickt ans Tageslicht.

Practicle Value

Selbstverständlich sollten Inhalte auch einen praktischen Nutzen bieten. Das passiert dann, wenn ein Kunde mehr Leistung bekommt, als er Zeit aufwenden muss.

Beantworten Sie Fragen, geben Sie Anleitung, versorgen Sie Ihre Kunden mit Tricks und Tipps aus Ihrer Branche, stellen Sie neue Forschungserkenntnisse vor. Je mehr nützliche Information Sie an Ihre Kunden weitergeben, desto eher werden diese Ihre Infos auch teilen und anderen davon erzählen.

Hey, schließlich fasse ich hier für Sie gerade rund 200 Buchseiten knackig zusammen! Wenn das mal kein praktischer Mehrwert ist 😉

Stories

Menschen teilen nicht Informationen, sie erzählen Geschichten. Über Jahrhunderte wurde Wissen in Geschichtsform von Generation zu Generation weitergegeben. (Mehr dazu HIER und HIER.) Warum? Weil wir uns Geschichten viel leichter merken als Aufzählungspunkte. Geschichten ziehen uns in ihren Bann und sie erzeugen Emotionen. Packen Sie Ihre Produktmerkmale und -funktionen also nicht nüchterne Aufzählungsform, sondern schreiben Sie eine Geschichte drumrum.

Google konnte so die sehr nüchterne Google Suchmaske mit Emotionen aufladen. Im Videoclip Parisian Love wird die Liebesgeschichte zweier junger Menschen durch Sucheinträge in die Googlemaske erzählt. Und ganz nebenbei lernen wir, dass Google übersetzen kann, Ihren Flugstatus kennt, Rechtschreibfehler verzeiht, Landkarten mit eingebunden hat und vieles mehr.

Schreiben Sie eine Geschichte rund um Ihre Message und Ihre Inhalte werden leichter gemerkt und öfter geteilt werden.

Jonah Berger hat anhand seiner Analysen erkannt, dass Inhalte umso erfolgreicher sind, je mehr dieser 6 Prinzipien sie beinhalten.

Nicht jeder Inhalt kann und muss alle STEPPS abdecken. In jedem Fall ist Bergers Konzept aber eine tolle Anleitung, um nicht ganz so spannenden Artikeln, Videos, Podcasts, etc. etwas mehr Pfeffer zu verleihen.

Sie hätten gerne auch noch etwas Chili für Ihr Content Marketing? Dann schicken Sie mir eine Nachricht an hello@zebradotstudio.com und wir brainstormen gemeinsam Inhalte, die Ihre Kunden lieben werden.